Montag, 5. Juli 2010




Jahr: 2007

Disziplin: Installation (mobil)

Masse: H 250 cm B 100 cm T 120 cm



Konzept:

Die Installation, eine umgebaute Waschmaschine, steht als bildhafter Ausdruck der geistigen Reinigung. Aus dem Kontext der Alltagsmaschinen herausgerissen, verwandelt sich die Waschmaschine zum interaktiven Beichtautomaten. Bestückt mit religiösen Wahrzeichen, wie zum Beispiel einem heiligen Licht (Flamme über der Installation), lockt die Anlage zum persönlichen Sündenbekenntnis. Sie fordert eine finanzielle Beteiligung (Kollektenbeutel) und erlaubt dem Gläubigen an einer Kniebank aus erlesenen Werkstoffen (Chromstahl, Nylon) seiner Seelsorge nachzugehen.

Die Installation wird zum Interface zwischen Mensch und Maschine. Sie steht für Respekt, Ehrfurcht und Demut vor unserem Glaubensbekenntnis. Akte wie Beichten oder Beten werden zum Glauben an die Technik, die wir selbst erschaffen haben, und offenbaren unsere Sehnsucht nach Hoffnung.


Projektbeschreibung:

Eine Waschmaschine wird mit religiöser Symbolik verfremdet. Durch die Entfremdung des Bekannten soll Ehrfurcht vor dem Objekt aufgebaut werden. Das Objekt, eine Synthese von Waschmaschine und Beicht-/ Betstuhl, wirbt mit dem Slogan “pay‘n‘pray“, der über eine LED-Anzeige zu sehen ist, um Glaubensstarke. Das Heilige Licht wird als Feuer dargestellt, es lockt mit züngelndem Flackern und brutzelnden Lauten zur Busse.

Der Konsum-Kultur entsprechend, wird vom Benutzer für die gebotene Leistung des Wegwaschens der Sünden ein Entgelt gefordert. Im an der entfremdeten Waschmaschine montierten Opferstock kann Geld eingeworfen werden, um die versprochene Reinigung zu erhalten. Der Kunde kann die Höhe des Betrags selber bestimmen, schliesslich kann nur er abschätzen, wie viel ihm die Reinigung respektive die Lossprechung von seinen Sünden wert ist. Nach Einwurf des Entgelts kann der Büsser die Trommel über einen Hebel auf der Rückseite der Installation in Bewegung setzten und so die Reinigung starten. Ähnlich wie bei der Schuldbekennung in der Kirche geschieht auch bei “pay‘n‘pray“ nichts Konkretes, wenn die Trommel wieder zum Stillstand kommt. Den eigentlichen Reinigungsakt übernimmt der Glaube.
























Dok Juni 2007

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